gedankensprünge

Mittwoch, April 05, 2006

Kuhpopo, erster Arbeitstag und Krönung der Perversion

Am Sonntag Vormittag gegen 11 Uhr fuhren Vati und Gert ab in Richtung Heimat. Da musste ich mir schon ein paar Tränchen verdrücken, denn nun war ich ja wirklich ganz allein. Aber zum Glück ist mein Sohn, der gute Eddi, bei mir. Der hat sich sofort im neuen Zimmer eingelebt und freut sich, dass er viel Platz zum Rennen hat.
Nachmittags kamen meine Freunde C und S vorbei und wir erkundeten ein bißchen die Gegend in meiner Nähe. In den Bergen waren lauter Paraglider unterwegs. Wir setzten uns in den Innenhof eines kleinen Schlosses um etwas zu trinken. Hinter uns am Tisch saßen feine Herrschaften, die ihre Hochzeit wohl in der Gaststätte ausrichten wollten und deshalb Weine kosteten. Zu denen war die Dirndl-Bedienung mit
Kuhpopo
(C) total freundlich und uns beäugte sie jedes mal argwöhnischer, wenn sie über den Hof spazierte. Als wir bezahlten, schaute sie mich bitterböse durch ihre Brille an und sagte
einen schönen Tag noch
- in einem Ton, der eher zu "fahrt zur Hölle" gepasst hätte. Wir bekritzelten die Rechnung dann mit "Freundlichkeit kennt keine Grenzen... aber bei Ihnen ist das wohl nicht im Preis inbegriffen". Die fand uns bestimmt noch sympathischer als sie das gelesen hat.

Am Montag war der erste Arbeitstag und ich fuhr mit dem Fahrrad bzw. Radel zur Uni. Der Weg ist herrlich: Fast die ganze Zeit fahre ich am Fluss entlang und drumherum sind Berge. Auch die Nawi selbst ist eine total schöne Uni: Es gibt eine verglaste Seite voller Pflanzen und dahinter kann man den Berg mit der Hohensalzburg sehen. Außerdem soll es dort irgendwo einen Ententeich geben.
Der Professor war eigentlich ziemlich cool, als ich dort eintrudelte. Er meinte:
Kein Stress, jetzt gehen wir erstmal alle einen Kaffee trinken.
Dann bot er mir gleich das Du an - das scheint hier so üblich zu sein. Einen frauenfeindlichen Eindruck machte er zum Glück nicht - davor war ich gewarnt worden.
Ich sitze mit 2 Jungs im Büro, mit dem einen soll ich später die MRT-Versuche machen. Den anderen fand ich aber noch netter, der zeigte mir alles und richtete mir den Computer ein. Überhaupt sind viele hier total höflich: Die halten einem die Tür auf und lassen Die Frau immer zuerst gehen. Ich glaube, solche Verhaltensweisen sind bei uns fast ausgestorben.
Wir fuhren am Nachmittag in die Klinik (weit weg!), wo ich mich gleich als Versuchsperson in den Scanner legen durfte. Auf dem Rückweg wollte ich eigentlich mein Fahrrad holen, was noch an der Uni stand. Ich freute mich, als ich den passenden Bus fand (man muss 2mal umsteigen), aber die Haltestelle, an der ich in den nächsten Bus umsteigen wollte, kam nie. Plötzlich war ich zu Hause, wo ich aber noch gar nicht sein wollte. Die Busse fahren hier nämlich auf dem Hin- und Rückweg nicht immer die gleiche Strecke, sondern umfahren den Fluss an verschiedenen Stellen. Da mein Rad draußen stand und es regnete, machte ich mich später nochmal auf den Weg. Irgendwie verlief ich mich vollends. Es wurde langsam dunkel und irgendwann stieß ich auf folgendes skurile "Kunstwerk" der Perversion:


Was da wohl rauskommt?! Wer denkt sich denn sowas aus und stellt das dann auch noch auf?! Glücklicherweise hatte ich den Fotoapparat dabei. Sowas muss dokumentiert werden.
Das war bissl peinlich, denn gegenüber standen lauter Leute an der Haltestelle, die sahen, dass ich das Ding fotografierte. Die dachten bestimmt, ich fand das so erotisch.

Dank Stadtplan fand ich irgendwann mein Fahrrad äh Radel und fuhr glücklich und nass heim.