gedankensprünge

Dienstag, März 03, 2009

Das Irrenhaus. Teil 1: Die Vermieter

Mein Gott, ich bin dermaßen genervt! Ich wohne in einem Irrenhaus! Das ist leider kein Scherz. Das Schlimme daran: Ich wohne hier seit 3 Jahren. Und seit ich aus Holland zurück bin, ist alles nur schlimmer geworden. Aber wir ziehen hier alle aus. Das heißt, fast alle. Wir sind eine 5er-WG und jetzt ziehen 4 Leute wegen der gestörten Schabe aus. Der Typ ist so dermaßen daneben, es würde Seiten brauchen, um ihn zu beschreiben. Dazu habe ich jetzt keine Lust. Aber wir nennen ihn nur noch "Die Schabe", weil die Vermieter seinen türkischen Spitznamen ("Krieg") nicht aussprechen können und immer nur "Der Schaberl" sagen. Da er sich meistens in der Küche aufhält (wo er uns penetrant beobachtet und stets äußerst geräuschintensiv auf sich aufmerksam machen muss - besonders seit er mit keinem von uns mehr spricht), ist dieser Nickname doch einfach perfekt.
Die Vermieter sind alte Leute mit einem Dachschaden und extremer Geldgier. Wenn einer am 1. des Monats die Miete noch nicht überwiesen hat, schickt die Alte ihren gehbehinderten Mann bis zu 5mal am Tag vorbei. Der klingelt dann penetrant das Haus zusammen und drückt auch gleich mal auf die Klinke, da manchmal nicht abgeschlossen ist. Falls sich jemand überwindet, auf das Klingeln zu reagieren, schielt er einen dann bereits durch die Innentür an und weiß genau, dass die gesuchte, zahlungssäumige Person gerade da ist. Leider wohnen wir nämlich in einer kleinen Sackgasse, wo nur 2 Häuser stehen und man muss immer am Haus der Vermieter vorbei, wenn man in unseres will.
Nun kam dieser komische Mann heute um viertel 10 (viertel nach 9) und klingelte penetrant. Ich konnte meine Mitbewohnerin nicht verleugnen, weil er schon wieder ausgespitzelt hatte, dass sie daheim war. Der hätte bei der Stasi echt eine super Zeit gehabt. Die Mitbewohnerin war erst gestern bei ihm und meinte, die Miete sei in ca. 3-4 Tagen da, weil die Bank so lange brauchte. Da kommt der um die Zeit vorbei. Ich meckerte den zwar an, aber die freche Sau meinte, er könne bis um 12 kommen. Da tut einem der arme, behinderte Mann nicht mehr Leid.

Wir wohnen in einem Haus, das ist die übelste Bruchbude. Die Fenster sind uralt und halten null Geräusche ab, die Heizung ist antik und kostet uns jedes Jahr unglaublich viel Heizölgeld und ansonsten fällt langsam hier und dort etwas auseinander.
Die Vermieter allerdings leben in einer anderen Welt und sehen diese Bruchbude als einen goldenen Palast. Jedes halbe Jahr kommen sie zur Kontrolle und schauen dabei sogar in unseren Kühlschrank. Da wir jetzt ausziehen, haben sie eine Liste angefertigt, worin sie aufführen, was wir alles angeblich kaputt gemacht haben und ersetzen sollen. Das sind alles Dinge, die sind schon seit unserem Einzug kaputt gewesen.
Die Vermieter bekommen für das Haus monatlich mehr als 800 Euro. Außerdem haben sie noch Mieter in ihrem Haus einquartiert, wo sie nochmals abkassieren. Sie fahren nie weg und unternehmen nichts (da wir offensichtlich Unterhaltung genug sind). Ende des letzten Jahres ließen sie hier die Heizungsregler reparieren und das halten sie jedem in jedem Gespräch vor. Dass sie das alles hätten allein zahlen müssen blablabla. Irgendwann einmal, lebten in diesem Haus Leute, denen eine Scheibe kaputt ging. Anscheinend vereinbarten diese Leute mit den Vermietern, dass diese die Hälfte der Scheibe zahlten, dafür nun aber in Zukunft alle weiteren Reparaturen zu 50 Prozent von den Mietern getragen würden. Die Vermieter verstehen aber nicht, dass diese mündliche Vereinbarung mit unabhängigen, uns fremden Leute geschlossen wurde und nicht für uns gilt. Die versuchen es immer wieder damit.

So könnte ich ewig weiterschreiben. Die sind einfach so gestört, das begreift man gar nicht. Es wohnt auch noch der Neffe der Vermieter mit hier, der zwar eigentlich nichts direkt zu sagen hat (bevor er das Haus mal erbt), sich aber überall einmischt. Er marschiert mit seinen beiden Hunden hier immer Patroille um das Haus und seit ein paar Monaten hat die Frequenz des In-unsere-Fenster-Spähens enorm zugenommen. Zum Glück sind wir ihn auch bald los.

So, nun gehe ich aber ins Bett, schließlich bin ich noch krank. Bevor der Vermieter nochmal klingelt.

Dienstag, Oktober 21, 2008

Berglandschaften

Heute nur ein ganz kurzer Post. Dann habe ich wenigstens das trügerische Gefühl, etwas geschrieben zu haben. Eigentlich ist meine Situation wie vor reichlich 3 Jahren (mein Gott, so lange ist das schon her!), nur dass es diesmal nicht die lästige Diplomarbeit ist, die wie ein Damoklesschwert über mir hängt. Diesmal ist es die Doktorarbeit, für die ich noch gar nichts geschrieben habe. Nicht gerade beruhigend, das Ganze. Und kaum zu glauben, dass die Leute sich das ja freiwillig antun.
Aber das ist jetzt egal. Ich wollte nur mal kurz was über Holland berichten. Das ist ja hier das übelste Flachland. Dabei bin ich in Limburg gelandet und das ist noch das hügeligste Gebiet in den Niederlanden. Der zweithöchste Berg von Holland ist hier in Maastricht und hat 150 Meter. Da oben haben wir mal gegrillt. Dort wohnt André Rieu. Der hat aber nicht mit uns gegrillt. Und den haben wir auch nicht gegrillt. Der zweithöchste Berg ist 300 Meter hoch und soll auch noch im Limburer Land liegen.
So groß wie die Berge sind, so groß ist hier auch das Bier: Das normale umfasst 0,2 Liter. Da kann man auch mal fünf trinken. Aber nichts für die richtigen Österreicher.
Die Holländer haben schöne Fahrräder, die sind sicher besser für den Rücken als unsere komischen Moutainbikes und typischen Stadtfährrader: Bequemer Sattel und man sitzt richtig gerade. Überall stehen massenhaft von diesen Radln herum, besonders am Bahnhof. Die Fahrradwege (eines meiner wenigen holländischen Wörter: fiedspad) sind einerseits ziemlich cool, weil sie echt von der Strasse durch Absperrungen abgetrennt sind. Andererseits kreuzen sie aber ständig die großen Strassen und die ganzen Mopeds dürfen auch auf den Radwegen fahren. Die fahren oft wie die Schweine. Und die Pfeile auf den Strasse gehen in die falsche Richtung. Das muss ich mal fotografieren.
Warum singt der Jon Bon eigentlich immer das gleiche Lied? Merkt der das nicht? Muss mal schnell ein anderes anklicken. So.
Ok, was ich aber eigentlich sagen wollte, ist Folgendes: In Österreich kommt man auf den Untersberg. Aber nur hier in Maastricht kommt man auf den (siehe Foto):

Das ist der Ka(k)keberg. Hahaha. (Die Straßenschilder sind mit dem Straßennamen in holländisch beschriftet und darunter steht noch der Straßennamen im limburger Dialekt. Den verstehen die normalen Holländer nicht mal! Ja, auch vom Ka(k)keberg kann man noch etwas lernen.)

Dienstag, September 23, 2008

Vom Regen in die Traufe

Seit dem 2. August bin ich in den Norden übergesiedelt. Allerdings nur für ein paar Monate um hier an der Uni schrecklich aufwendige und genauso fade Analysen zu machen. Die Begriffe Monotonie und psychische Sättigung erstrahlen in einem neuen Glanz. Aber das Umfeld und die Leute sind sehr nett. Ich bin nun im wunderschönen













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Das ist in Holland (und nicht in Belgien). Eine sehr schöne Stadt. Trotzdem vermisse ich das schöne Salzburg.
Und eines haben beide Städte gemeinsam: Die Menschen, die hier leben, sprechen eine Sprache, die so ähnlich klingt wie deutsch, aber für den naiven Sachsen zunächst schwer zu verstehen ist.

Hier gibt es sehr lustige Straßennamen, aber dazu nächstes Mal.
Das Fernsehen ist auch toll: Die ausländischen Filme und Serien werden nicht synchronisiert, sondern haben nur holländischen Untertitel. D.h. dass mich die Desperate Housewives nicht so desperate machen. Und ich habe nun eine tolle neue Serie entdeckt: Pushing Daisies. Die ist toll! Mangels abendlicher zwischenmenschlicher Kommunikation ist mein zuvor kaum existierender Fernsehkonsum ins Grenzenlose gestiegen. Dies ist aber kein Anflug von Selbstmitleid, sondern nur eine nüchterne Feststellung.

Mein Superstar-Besuch ist gestern leider wieder abgereist, aber am Freitag kommt meine beste Freundin, juhuu! Die Kollegen sind auch total nett und haben mich sogar schon zum Zelten an die Nordsee mitgenommen. Aber am Wochenende machen die natürlich ihr Ding.
Ein süßer Kater tröstet mich über den harten Meerschweinchenentzug hinweg. Der kommt aber nur selten, dummes Vieh.

Nun habe ich aber das erste Mail meine eigene Wohnung, das ist wirklich cool! Ein Bad ganz für mich alleine! Kein nerviger Mitbewohner, der immer gerade kochen will, wenn ich auch gerade die Herdplatten brauche und sich ständig über die anderen Mitbewohner aufregt!

So, nun gehe ich aber schlafen und träume von den nervigen Mitbewohnern, die ich vermisse. Hoffentlich leben meine Pflanzen noch!

Gute Nacht! Heu heu (sagen die Maastrichter für tschüss)!

Donnerstag, Juni 26, 2008

FINALE - JUHUUUUUUUU

Mensch ich sehe gerade, dass ich den letzten Post Ende Januar gemacht habe. So lange habe ich schon nichts mehr geschrieben - oh weh oh weh.
Dafür jetzt ein wichtiger Eintrag:

FIIIIIIIIIIIIIIIIIINAAAAAAAAAAAAAAAAAAAALEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEE
OOOOOOOOOOOOOOOHOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO
!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Juhuu, Deutschland ist im Finale! Auch wenn wir gestern nicht so super gespielt haben. Aber Hauptsache gewonnen. Und die dafür notwendigen Tore haben sie ja geschossen. Unsere guten Jungs.
Egal ob Junge oder Mädchen - mein Kind wird Philipp heißen! Noch eine halbe Stunde Hoffen und Bangen hat er uns erspart mit seinem Last-Minute-Tor. Der gute Philipp Lahm!

Und die Ösis gönnen es uns überhaupt nicht. Vor allem jetzt, nachdem wir sie weggeballackert haben. Meine Kollegen machen immer die Deutschen schlecht, selbst das wunderbare Spiel gegen Portugal wird miesgemacht. "Ein Glückstor, ein Abseitstor, ein Foultor." Solche Reden schwingen die hier. Die haben voll den Fußballkomplex, obwohl sie sonst so super sind.
Da muss man ja als ehemaliger Fußballhasser zum Fan werden!

So, nun muss ich aber mal noch etwas arbeiten.
FIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIINAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAALEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEE !!!

Dienstag, Januar 29, 2008

Kackbratze? Arschkrampe!

So, nun mal wieder ein Post, wurde auch Zeit. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich ziemlich betrunken bin. Erschwerend kommt hinzu, dass ich noch auf Arbeit sitze. Entlastend wiederum, dass ich von einem Bier betrunken bin - geht also noch.

Heute durfte ich mir was anhören. Zuerst schickte mir mein Kollege und Mitbewohner im Skype einen Link zu einem schlimmen Bericht: Es gibt Nudistenurlaube für sich gruppierende Spanner und Entblößer, die bereits im Flugzeug nackt reisen. Das Schlimme daran: Die Sache nennt sich Ossiurlaub! Mein freundlicher Kollege wies mich darauf hin, dass die wohl ihre Papiere zwischen den Arschbakcen festklemmen müssen, wenn sie die Sicherheitskontrolle passieren wollen.
Doch damit nicht genug - ich bekam weiterhin eine Email von meinem zu heiratenden (oder doch nicht?) Mann, der mir auch einen Link zum Ossiurlaub schickte. Und auf meine Antwort hin schrieb er auch noch, dass die Begriffe Kackbratze und Arschkrampe (die er sehr gerne benutzt) ja sicher dem ostdeutschen Nackigsein entsprungen sind. Ich musste mir gleich nochmal die schöne Parodie auf die Analphabetenwerbung aus dem Internet reinziehen - sehr, sehr lustig.

Nun habe ich schon fast einen Monat lang meinen guten Vorsatz vom Nicht-mehr-rauchen durchgehalten. Mann, wie gerne würde ich jetzt eine Zigarette genießen. Und mich morgen tierisch drüber ärgern.

Irgenwie bin ich doch zu betrunken für Gedankensprünge. Man wird halt auch nicht Lämmel äh jünger.
Also jetzt geht's erstmal ins Alpenstüberl. Das ist hier gleich um die Ecke. Am Anfang mochte ich das gar nicht, weil es schon etwas spelunkenartig anmutet und unten immer ein paar arme Säufer sitzen. Aber man kann da lecker und günstig essen, Karten und Würfelwiese ausleihen und die Bedienung ist sehr nett und kennt schon unsere Namen (spricht das für oder gegen uns?). Oh nein, mein Kollege will ja Karten spielen. Zur Zeit bin ich Dart- und Siedler- süchtig, da ist wenig Raum für Kartenspiele. Aber die coolen Ösis haben wirklich viele Kartenspiele, z.B. Schnapsen und 3er-Schnapsen (was völlig anders ist als das normale) oder Watten oder Jassen aus Vorarlberg (was ich allerdings nicht kenne). Nur Skat spielen können sie nicht und das, wo ich es endlich gelernt habe.

Jetzt muss ich weg, sonst entdeckt mein Kollege noch diese Seite - das wäre peinlich!
Falscher Alarm - da kam meine Kollegin aus der Waldorfschule gelaufen. Da fällt mir gleich der coole Film "Keinohrhasen" von Til Schweiger ein - angucken!

Habe ich schon erwähnt, dass ich über 4 Wochen nicht geraucht habe? Kein Alkohol ist auch keine Lösung. Hahaha.

Heute musste ich wieder Klausuraufsicht machen. Vor kurzem war das im großen Audimax und da kamen fast keine doofen Fragen. Am Ende fragte einer, ob das sein kann, dass die Leute mit Down-Syndrom (es war eine Multiple Choice-Klausur) antisoziales Verhalten zeigen und das wäre doch sicher nicht so, denn die seien doch recht "freundlisch". Der sagte das Wort wie ich. Und sagte danach, dass ich doch auch aus Sachsen komme. Und er war aus meiner Heimatstadt C.!!! Der hat sich genauso gefreut wie ich. Das war mal ein nettes Erlebnis. Sachsen kann man hier suchen, wie die Stecknadel im Heuhaufen.
Aber heute - im kleinen Hörsaal - soviele Fragen! Die denken doch echt, die good Cops beantworten sogar inhaltliche Fragen (könnte ich gar nicht - kenne die Klausur nicht mal). Der Teba hätte sicher sehr gescheit dahergeschwafelt, aber ich bin ja nicht der Teba. Jedenfalls wird nächstes Mal bei jeder 3. Frage ein triefend nasser Tafelschwamm (stinkiwinki) nach dem Fragenden geworfen. Das wäre mal eine lustige Aufsicht. Alpenstüberl!

Dienstag, November 20, 2007

Reise nach Haus

Mein Vavavater kann es auch nicht sein, denn der ist ja keine Frau, neinneinnein


Wieso nur geht mir immer dieser Lied im Kopf rum? Heute hahahabe ich doch gar nicht Geburstag! Aber in genau 4 Monaten, wie mir gerade einfällt. Die Prinzen und ihr Geburtstagslied sind schon lustig.

Ich hahahabe jetzt ganz kurze Haare. Immer, wenn ich in den Spiegel schaue, denke ich: Wer ist die denn?! Ach ich. Oh nein!
Ich war am Wochenende im schönen Heimatstädtchen und konnte die langen Fusselhaare nicht mehr sehen. Und so ging ich am Samstag Abend spontan zum Frisör, der da zufällig war und meinte, die soll machen, was sie will, Hauptsache ab der Mist. Ich sagte noch: Bloß nicht ganz kurz. Aber nun frage ich mich, was GANZ kurz gewesen wäre - 4 Millimeter? Naja, jetzt nervt mich jedenfalls das Haar nicht mehr. Aber die Meerschweinchen mögen mich nicht mehr so sehr, die konnten sich vorher immer so gut darunter verstecken, wenn sie auf meiner Schulter saßen.

Leider gibt es in unserer Cafeteria Bier und ich habe mir gerade eines genehmigt. Genehmigt ist ein schwierig zu schreibendes Wort, wenn man betrunken ist. Naja.

Mein Trip mit dem Nachtzug war auch etwas schwierig. Habe halb 6 am Donnerstag Abend ein Ticket reserviert und die Beatles freuten sich als ich dachte
I've got a ticket to ride


(Was für ein geiles Lied! Muss ich gleich mal anmachen.). Allerdings musste ich noch bis viertel nach 6 (oh nein, das muss viertel 7 heißen) auf meinen Chef warten um nach Urlaub zu fragen. Dann kurz nach 7 die S-Bahn erwischen. Gelang mir leider nicht, weil ich dachte, die fährt kurz nach 7 statt punkt 7. Also mit dem Bus inmitten von hustenden, schnaubenden, Bazillen schleudernden Passagieren.
Dann beim schwuchteligen Unsympathen ein bzw. 2 Tickets to ride gekauft für ein Schweinegeld (wieviele Meerschweine man dafür hätte kaufen können!) und auf zum Burgerking. Danach nach Wels, wo ich eigentlich nur eine Stunde hätte warten sollen, aber leider war der Zug wieder mal eine dreiviertel Stunde zu spät, also doch länger. Ich setzte mich also in die Lobby und las mein Buch, aber nicht lange, weil ein unangenehmer Mann nicht müde wurde, den Geldautomaten (österreichisch: Bankomaten) mit
Fick dich!
zu belegen. Mir wurde es ein bißchen unheimlich und so verzog ich mich ins Bierbeisl. Die hatten sogar einen Dart-Automaten (bin vor kurzem auf das Spiel gekommen und nun leider süchtig danach, dabei allerdings nicht besonders gut, aber das macht nichts). Der macht ja so schöne Geräusche, das klingt wie das Quiekquiek eines Meerschweinchens, wie meine nette Ex-Kollegin feststellte.

Im Zugabteil saß dann ein netter Mann und als der endlich ausstieg, legte ich mich quer über die Sitze. Der leichte Schalf währte nicht lang als ein übelster Unsympath (älterer Mann) einstieg, der meinen Gruß nicht erwiderte. Leider war ich zu müde, um ihn zu belappen. Dann stiegen noch ein paar ganz gescheite Leute ein, die sich um ihren Platz stritten (der wahrscheinlich nicht mal der ihre war). In meinem Abteil saßen dann noch ein paar Ausländer ohne Fahrschein, die den bescheuerten Mann zu den denkwürdigen Sätzen:
Aber ohne Fahrschein können Sie hier nicht mitfahren! Sie müssen ein Ticket haben, für diesen Zug!
inspirierten. Konnten sie doch, sie kauften einfach welche beim Schaffner (ich dachte, das kann man gar nicht mehr?). Wichser!!! Das Zugpersonal war übrigens nicht-streikend österreichisch. Sehr gut.

Irgendwann waren alle weg, bis auf einen jungen Kerl, der plötzlich seinen Rucksack stehen ließ und auf die Toilette ging. Er kam ewig nicht zurück und ich dachte:
Warum muss die Bombe ausgerechnet direkt in meinem Abteil deponiert werden?!?



Aber dann stellte sich Gottseidank heraus, dass er wohl doch nur Durchfall hatte. Dreiviertel 6 morgens kam ich im schönen Leipzig an und musste noch bis 8 auf meine Mitfahrgelegenheit warten. Ich ging also zum guten McDonalds und staunte nicht schlecht über die Leute, die um diese Zeit schon alle dort waren.
Am Nachbartisch sah ein sehr schlecht aussehender junger Mann mit seiner Mutter (oder 20 Jahre aälteren Freundin), der plötzlich unverhohlen anfing über eine gerade Eingetretene zu lachen. Die war zwar wirklich seeehr unvorteilhaft gekleidet, aber dass ausgerechnet der so lachen musste. Der konnte froh sein, dass eine noch schlimmer aussah als er. Aber es war wirklich schlimm: Ein sehr, sehr monströses junges Mädchen kam mit einem extrem kurzen Minirock an die Theke marschiert, der so dermaßen wurstige Knie-Hintergründe entblößte, dass man sich fragen musste: Warum sagen ihre Freundinnen ihr das nicht??? Es war sehr schlimm! Wie können die zulassen, dass sie sich so blamiert. Da musste man einfach glotzen. Aber der Häßliche hat sich gar nicht wieder eingekriegt. Schlimm, wie gehässig die Leute sind.

So, ich mag jetzt nicht mehr schreiben. Ahoi, bis bald!

Dienstag, November 13, 2007

Aufruf

Dieser Kackserver geht einfach nicht und zwar schon seit gestern morgen! Ich kann hier ohne das Ding keine nennenswerten Fortschritte erzielen. Deshalb fällt mir schon wieder nur Blödsinn ein. Wenigstens den Pflanzen geht es gut, die haben nämlich gerade frische Erde bekommen.

Nun eine Bitte an euch, die ihr dieses Blog noch lest (falls es euch noch gibt): Ich brauche ein Foto von einem absolut verwüsteten Büro. Hat jemand sowas und könnte es mir schicken? Das wäre so super! Bei Google finde ich kein gescheites.
Wir haben nämlich am Ende des Gangs einen Raum, in dem Ordner, Papierschneidemaschine und Druckerpapier stehen. An der Tür klebt ein A4-Blatt mit dem Foto des ordentlich aufgeräumten Zimmers mit dem Prädikat "Soll-Zustand". Das würde ich gern mit "Ist-Zustand" überkleben und darunter ein Bild mit dem Chaos-Büro anbringen und darüber "Soll-Zustand" schreiben. Das wäre doch seeeehr lustig - oder?

Tebas

Huiuiuiuiui jetzt war ich so lange nicht mehr auf dieser Seite, dass es beinahe mit dem Anmelden nicht mehr geklappt hätte. Eigentlich wollte ich schon lange mal wieder was schreiben, aber leider komme ich irgendwie nicht dazu. Und dann passieren hier oft so traurige Sachen, dass ich manchmal gar nicht schreiben mag. Ich glaube, die Österreicher sterben aus. Das Drehbuch unserer Real Life Soap ist ganz schön abgefahren, mit krassen Pointen, die selbst in den Vorabendserien übertrieben wirken würden. Eine liebe Freundin und Exkollegin hat entdeckt, dass unser Leben eine Serie ist. Sie saß damals nebenan und oben in der Ecke war eine Kamera installiert. Wenn man sie im Büro besuchte, wollte sie immer, dass wir mal in die Kamera winken. Irgendwann kam sie darauf, dass es noch gar keine Uni-Serie gibt und dies wahrscheinlich der Pilotversuch ist. (Die Kamera ist nicht in Betrieb und wahrscheinlich ein Überbleibsel von Therapiestunden.)

Auch in München treibt der Teba sein Unwesen. Schlimm, diese Tiere! Hier ist es manchmal ganz extrem. Die Tebas stören unheimlich die Konzentration. Diese Spezies ist meist weiblichen Geschlechts und zeichnet sich durch nervige, durchdringende Stimme und extreme Wichtigkeit aus. Gern stöckelt der Teba auf hohen Hacken daher, um auch nonverbal erheblichen Konzentrationsschaden bei seinen Kollegen zu verursachen. Lebensraum des Teba ist meist das Büro. Gerne lässt er die Tür offen, sodass selbst Kollegen, die mehrere Türen weiter entfernt sitzen, jedes Wort des unheimlich wichtigen Telefongesprächs detailgenau protokollieren können. Die Stasi hätte sich gefreut über solche TElefonBrüllAffen.