gedankensprünge

Montag, August 15, 2005

Ode an den Sommer

Weil Petrus tut mit Sonne geizen,
muss ich sogar im Sommer heizen.
Es ist wie Winter, ohne Schnee,
drum trinke ich den heißen Tee.
Wenn alle hier in Deutschland frieren,
wohl die Solarien florieren.
Würd' gern einmal baden noch
in irgendeinem Wasserloch.
Doch draußen ist es gar nicht nett,
so gehe lieber ich ins Bett.

Montag, August 01, 2005

Über Wildschweine, Freunde und einen Dekan mit Größenwahn

Es ist schon spät und ich sitze zu Hause bei meinen Eltern am Rechner, wobei ich versuche, etwas für die Diplomarbeit zu lesen (wieder mal) und v.a. zu übersetzen. Dabei sollte ich lieber schreiben bzw. schon geschrieben haben.
Andrea ist allein zu Haus, die Eltern flogen beide aus. Nun sind sie in der Türkei und ich hüte Wohnung, Kater, Meerschweinchendame Winfried und meinen Sohn bzw. Zögling Eddi (auch ein Schweinchen).

Da fällt mir ein- genau vor einer Woche habe ich ein kleines Wildschwein gestreichelt! Da besuchte ich den L. bei sich zu Hause und entdeckte lauter schöne, freundliche Tiere (von denen leider die meisten früher oder später in der Pfanne landen werden): Hasen, Hühner, Hund, Vögel, Enten, Fasane, 2 Hängebauchschweine und schließlich das kleine Keilerchen vom Nachbarn. So ein cooles Ferkel; es wühlte die ganze Zeit den Garten mit dem Rüssel um und schmierte dann jedes Mal den ganzen Schmutz an der sauberen Hose von irgendeinem von uns ab. Das Tier hat ganz schön viel Kraft, obwohl es noch so klein ist. Leider wird es nie groß werden dürfen. Wie kann man so ein freundliches Tier züchten, nur um es dann zu essen? Muss man denn dann beim Essen nicht daran denken, wie das Tier immer im Garten herumsprang und wie viel Spaß man mit ihn hatte?? Das arme Tier rennt seinem Besitzer immer hinterher und legt sich sogar quietschend vor ihm auf den Rücken. Vor seinem zukünftigen Schlachter. Wenn es das wüsste. So ein Betrug, so ein Vertrauensbruch. Um dies weiter ausführen zu dürfen, sollte ich jedoch lieber wieder Vegetarierin werden. Also lasse ich das vorerst. Aber ich muss noch erwähnen, dass ich kein Wild(-Schwein) esse und keine Hasen und Enten und alles was klein ist, z.B. Kalb oder Lämmel. Eine gar zweifelhafte Moral. Haha, aber dem A. habe ich in der Mensa so ein schlechtes Gewissen gemacht, dass er dann nicht mehr gerne Lämmchen essen wollte, die noch ganz klein waren und lieber auf der Wiese spielen wollten als im Kochtopf zu landen. Hoffentlich hat jemand einen ordentlichen Löffel von der Mayonnaise genommen!

Eddi ist der Beste, ich muss es noch mal kurz erwähnen!

So, was mir wirklich Sorgen bereitet, ist warum der M. sich nicht meldet. Habe ihn auch nicht erreichen können. Letzten Mittwoch ist er endgültig ausgezogen um am nächsten Morgen gen Ausland zu starten. Donnerstag Vormittag war er wieder in D. Ziemlich tragische Geschichte, aber romantisch. Aber ich weiß nicht, ob ich das hier schreiben darf. Jedenfalls überlegt M. immer noch, ob er nicht doch noch gehen soll oder nicht. Und ich kann ihn nicht erreichen, dabei wollte er doch anrufen.

Heute ist schon Montag und seit gestern Abend haben 3 Freundinnen angerufen, da hab’ ich mich natürlich sehr gefreut. Heute früh rief endlich die wunderbare K. an, die nun aus Österreich zurück ist. Sie hat sich auch sehr über unseren kleinen Streich gefreut.
Habe mit dem coolen L. die Bibliothekshaltestelle auf beiden Seiten umbenannt. Wir haben sie nach unserem größenwahnsinnigen Dekan X.- Y.- Allee genannt. Die Haltestellenschilder sind immer gelb und wenn es eine Änderung gibt, so wird dies in knallorange rangeklebt. Der L. hat also extra orangenes Papier besorgt und dann sind wir am Dienstag Abend, bewaffnet mit Klebeband, Schere und Fußbank, zu unserem Seminargebäude marschiert. Hatte allerdings ganz vergessen, dass dieses bewacht wird. Die Wachfrau zog mit einem großen Schäferhund ihre Runden. Von ihrem Posten aus kann sie auch ganz gut die Haltestelle einsehen. Es dauerte ewig, bis wir zu Werke gehen konnten, denn es kamen ständig Autos und lästige Fahrradfahrer und Fußgänger. Am schlimmsten waren die Leute, die auf den Bus warteten und schon 20 Minuten früher an der Haltestelle waren. Gezwungenermaßen mussten wir mit warten. Aber irgendwann war es dann soweit: Der L. zog seine Warnweste an, stieg auf die Fußbank und klebte unsere Schilder da oben fest. Er ist sehr groß und kam auch mit Fußbank kaum da hoch. Das ist sehr gut, denn das erschwert das Entfernen unserer Schilder. Da kommt gar keiner hoch, haha.
Als wir auch auf der anderen Seite fertig waren und noch einmal mit dem Auto vorbeifuhren um unser Werk zu begutachten, stand in der Nähe plötzlich ein Polizeiauto. Was machten die dort? Wir schliefen beide etwas schlecht in dieser Nacht.
Aber nun hängt das Schild immer noch, obwohl es starken Regen gegeben hat und das Ding nur aus Papier besteht. Mensch- das ist ja schon fast eine Woche! K. hat sich gefreut und ihr Vater hat uns ihr gegenüber gelobt. Mein Vater würde mich dafür sicher nicht loben, aber er muss das ja nicht erfahren. Wahrscheinlich ist es aber vielen noch gar nicht aufgefallen, weil es soweit oben hängt. Oder die lassen es noch hängen, damit es später, wenn sie nach den Tätern fahnden, viele Zeugen gibt, von denen dann möglicherweise jemand etwas weiß.

Oje, hoffentlich überleben meine Pflanzen die 2 ½ Wochen! Habe vorhin erst mal die Weicheier meiner Eltern gegossen. Die lassen ja schon nach 2 Tagen die Köpfe hängen.
So, nun gehe ich mal die Nudeln umrühren und werde dann endlich mal was essen. Hoffentlich meldet sich mal der M., mein Mitbewohner! Gibt ja soviel zu berichten, und unser letzter Crêpes-Abend war so toll! Aber dazu andermal. Vielleicht war es ja nicht der letzte, wenn er doch hierbleibt??! Und dann besuchen wir den Lämmel noch im Landtag. Oh das wäre so schön! Jedenfalls zieht bei mir aber gerade das Reisebüro ein. Gut, dass ich nicht da bin. Okay, dazu andermal.