gedankensprünge

Mittwoch, Juni 15, 2005

Poesie aus Klagenfurt

Zu meiner riesigen Freude bekam ich heute eine Email von meiner wunderbaren K. aus Österreich! Ihre poetischen Ergüsse betreffen eben das männliche Wesen, welches bald dem Panzer ins Auge (bzw. Rohr) sehen wird. Es ist so wunderbar, das kann ich niemandem vorenthalten:

In Dresden werde ich Dich rächen
und ihm beide Hoden brechen
Zieh ihm seine Ohren lang
stürz hinunter ihn den Hang.
Die Frisur wird abrasiert.
Ramm ihm dann ganz ungeniert
Dolche in den Hintern rein.
Ob winseln, betteln oder schreien,
nichts mehr wird ihm helfen dann,
weil er sich seiner nicht besann.
Der Jubelchor singt laut: "Hurra!
Der A.- einst so wunderbar-
klebt nun als Fleischklops an der Wand
mit einem Zettel in der Hand.
D`rauf steht: Ihr Machos, schauet her!
Sterbt oder schätzt die Frauen mehr!

Dienstag, Juni 14, 2005

Die Kapsel-Frustration

Wie bin ich enttäuscht! Vorhin war ich Blutspenden und habe mich so auf die Eisen- Präparate gefreut, die sie einem dann immer mitgeben. Zum einen, weil ich meist Eisenmangel habe und der naiven Ansicht bin, mit genügend Eisen im Blut morgens früher aus dem Bett zu kommen. Denn bei Eisenmangel wird zuwenig Sauerstoff im Blut gebunden und das macht matt. Wahrscheinlich leiden sehr viele Studenten unter diesem Zustand. Viele kompensieren den Sauerstoffmangel allerdings durch exzessive Bierzufuhr.
Zum zweiten nehme ich so gern Kapseln ein. Diese wunderbaren kleinen Freunde, die auch noch gesund sind. Meist sind sie zweifarbig und sie bahnen sich blitzschnell ihren Weg die Speiseröhre hinunter- ohne jegliches Würgegefühl. Dieses Gefühl ist mir leider heute nicht vergönnt.
Darüber hinaus war die Ärztin wieder mal sehr unfreundlich. Aber was soll's es gibt Schlimmeres. Zum Beispiel das Schicksal der armen Ratten in meinem (noch immer nicht vollständig gelesenen) Artikel. Erst wurden denen Elektroden ins Gehirn gepflanzt, dann wurden sie einem Stressexperiment ausgesetzt, wobei man ihnen danach noch Elektroschocks durch's Hirn jagte. Letztendlich kamen sie nicht einmal mit dem Leben davon. Stattdessen amputierten ihnen gehirnamputierte Forscher das Gehirn. Und alles, damit ich diesen Artikel lesen muss. Das Leben ist nicht fair!

Montag, Juni 13, 2005

Höhepunkte der Langzeitpotenzierung

Brechen?... Es ist kaum zu glauben, wie lustig ein Abend werden kann, an dem man sich guten Gewissens hinsetzt, um Artikel für die Diplomarbeit zu lesen, anstatt sich, sinnlos, aber glücklich, in der Bierstube zu besaufen. Da versuche ich gerade zu begreifen, dass die Abkürzung B im Text für die Amygdala steht, die aber doch mit A anfängt(!), als im ICQ eine Message blinkt. Der T. - Mh, hat lange nicht mehr geschrieben und ich verspreche mir davon auch keine aufregende Konversation. Aus Höflichkeit schreibe ich zurück, schließlich haben wir vor einem Jahr zusammen Praktikum gemacht und uns dort mit netten Unterhaltungen über die Langeweile hinweggetröstet. Nun aber spuckt der T. plötzlich ganz andere Töne. Penetrant versucht er herauszufinden, ob ich denn einen Freund habe. Als ich schließlich verneine, möchte er wissen:

Hattest du denn jetzt mal einen Freund?
Aha. Wüsste nicht, was ihn das angeht und halte mich bedeckt. Kann mich allerdings nicht beherrschen zu erwähnen, dass ich in geraumer Zeit einige männliche Wesen mit dem Panzer zu eliminieren gedenke. Nun fällt mir aber ein, dass T. angehender Psychiater ist und ich ihm dies lieber nicht in aller Ausführlichkeit schildern sollte.
Wer weiß, wo ich dann lande...
sind meine Worte. Prompt erschlägt mich der Zaunspfahl:
Stimmt, am Ende noch in meinem Bett...
Nach 6 Minuten Schweigen meinerseits ob des unfassbaren Tiefschlags seinerseits, kommt:
Scherz ;-)
Aha, sehr lustig. Nach weiteren 6 Minuten schließlich:
So schlechte Erfahrungen gemacht?
Ich antworte:
Entschuldige, ich war gerade brechen!
T.:
Brechen?
Ich:
Ja, du weisst schon: kotzen und bröckeln und reihern u.ä.
Ich hoffe, ihn damit vergrault zu haben.
Wieso das?
fragt er. Mittlerweile ist auch mein Mitbewohner ins Spiel gekommen, der sich prächtig amüsiert.
Das hat mehrere Gründe. U.a. bin ich gerade trächtig und zwar prächtig, das glaubste nicht. Denn der Heinrich [bekannt als der Platzhirsch bzw. der Großglöckner, Anm. des Verfassers] war mächtig.
Jetzt dreht M., mein Mitbewohner, auf. M., mein Mitbewohner, das klingt wie aus einem juristischen Fall entnommen. Und er ist auch noch Jurist, cool! :
Außerdem lausche ich gerade seit zwei Stunden einem fabelhaften Dominantseptakkord auf Ultrakurzwelle... du weisst schon: Russisch Brot und so. Naja, wir zwei verstehen uns.
Du bist schwanger?
fragt T. Nach einigen sinnlose Sätzen schließlich kommt es:
Klingt aber spannend .. wann treffen wir uns?
Ist der denn durch nichts abzuschrecken?!! Da muss ich wohl zu anderen Maßnahmen greifen:
Dann kommt der Panzer auf dich zu, die Kugel trifft dich am Gemächt. Du siehst dein Leben wie ein Film und fragst dich: war ich denn so schlecht?! Weil du doch die Campusparty verpasst. Schön mit Melodie von "perfekte Welle" untermalen.
Er hat noch immer nicht genug:
Macht ja nix ... wir können uns ja trotzdem treffen.
Ja, ist der noch zu retten? Möglichweise ist er ein Masochist, der schon Zeit seines Lebens davon träumte, eine Panzerkugel ans Gemächt geschossen zu bekommen. Aber mein wertvoller Assistent M. läuft nun zur Höchstform auf:
Wie wäre es nächstes Jahr um drei. Oder ist dir Nachmittags lieber...? Aber nee, im Ernst!: Ich habe jetzt ein neues Thema für meine Diplomarbeit, das alte habe ich abgebrochen... Deshalb geht es mir nicht so gut...
T:
lieber wär mir ehrlich gesagt diese woche
M alias ich.:
Das neue Thema geht um die posttraumatischen Belastungsstörungen von Männern, die zwanghaft auf Frauensuche sind und dabei auch vor schwangeren Lesben nicht zurückschrecken. Ich erforsche Gründe und Folgen.
Das ist so super, aber T.'s Antwort ist auch cool:
Ernstlich?
Nun ja. T. gedenkt jetzt Nägel mit Köpfen zu machen und will mich anrufen. Dummerweise hat er meine Nummer. Ich schreibe ihm und behaupte, das Handy an eine Französin verkauft zu haben. Er ruft trotzdem an. 3mal. Und 3mal bietet M. eine köstliche Show. Ich mache mir fast in die Hosen vor Lachen, aber M. kann sich unheimlich beherrschen. Zuerst macht er einen Türken. Leider behauptet er, in Dortmund zu wohnen. Das kann T., der eine Festnetznummer wählte, zwar nicht glauben, aber es macht die Sache umso lustiger. Wir ermuntern ihn, noch einmal anzurufen. Nun ist M. Knut aus Ostfriesland- wunderbar. Beim 3. Mal schließlich, gibt er vor, in einem indischen Schnellrestaurant zu arbeiten und will T.'s Bestellung aufnehmen. Nach zahlreichen *lach*s und *g*s hat T. die Schnauze voll. Er geht tatsächlich offline. Eines muss ich ihm noch mit auf den Weg geben:
Der synaptische Übertragungsweg war extrem lang.
Leider weiß ich bis jetzt nicht, wie lang die Langzeitpotenzierung der Amygdala der armen Ratten in dem Experiment nun angedauert hat. Dafür hat sich ein weiterer netter Mann als notgeiles Arschloch entpuppt. Mir scheint, das zeichnet besonders die sächsischen Männer aus. Natürlich nicht alle, aber viele. Die Wessis, die ich kennen gelernt habe, haben ein besseres Verhalten, Frauen gegenüber, gezeigt. Ich heirate auf jeden Fall mal einen Wessi. Vielleicht. Das macht das Bier. Aber da ich eine trächtige Lesbe bin, hat sich das mit der Heirat ohnehin erledigt.
Aber es gibt 2 ganz liebe ostdeutsche Männer, meine besten Freunde. Der eine weist mich darauf hin, dass ich bei Ebay Panzer ersteigern kann. Und bringt mich auf die Idee, mit einem Kampfjet um A.’s Haus zu kreisen. Wieder ein juristisches Gleichnis: Arschloch A.- und er heißt wirklich A. Dann werde ich mit Rauch Drohungen in die Luft schreiben, auf dass er weiche Knie bekommt.
Der andere ist auch ein Herzchen.

Den M. werde ich wohl auch vermissen, wenn er ab Ende Juli diesem Land vorerst den Rücken kehrt. Nicht nur angesichts sich auftürmender Abwaschberge, wo der

im Haushalt überdurchschnittlich begabte
(Eigenzitat des Betreffenden) M. zu meiner Freude so gern seinem Putzfetisch frönt. Ich hoffe, er nimmt mir das nicht übel, wenn er das liest! Das Bier (ich muss es gestehen, obwohl ich zu Hause bin, trinke ich nun Bier) ist Schuld.

So, nun gute Nacht allerseits! Meerschwein guckt fein!

Mittwoch, Juni 08, 2005

Prrrbay-Power 4 Every1